SIMONE bietet verschiedene Simulations-Kerne, die nahtlos miteinander arbeiten und dieselben Datenstrukturen und dieselbe Benutzeroberfläche nutzen.
Stationäre Simulation. Sie geht davon aus, dass der Fließzustand zeitlich unveränderlich ist. Daher besitzt das System eine ausgeglichene Netzbilanz, d.h. die Summe der Einspeisungen entspricht den kumulierten Abnahmen.
Instationäre Simulation. Diese modelliert zeitvariable Fließzustände, die z.B. durch Änderungen von Einspeisungen und Abnahmen, Sollwerten, Schieberstellungen und durch Ereignisse (z.B. Verdichter-Anlauf oder Abschaltung, Rohrbruch) verursacht werden.
Zustandsrekonstruktion. Sie ist eine auf Messwerten basierende instationäre Simulation. Die Zustandsrekonstruktion schätzt in einer Fehlerausgleichsrechnung den wahrscheinlichsten Systemzustand unter Berücksichtigung der Messtoleranzen und unter Ausnutzung redundanter Informationen (z.B. Druckmessungen).
Diese Simulations-Kerne verwenden eine Reihe von Modellgleichungen:
Flussgleichungen. SIMONE modelliert Rohrleitungsflüsse, -Drücke und –Temperaturen mit einem Satz aus drei partiellen Differentialgleichungen. Sie beschreiben die physikalischen Erhaltungssätze für Masse, Impuls und Energie. Zur Lösung der partiellen Differentialgleichungen benutzt SIMONE ein originär für große Gasnetze entwickeltes explizites Integrationsverfahren ein.
Druckabfall durch Reibung. SIMONE bietet mehrere industrieübliche Reibungsfaktor-Formeln zur Auswahl. Der Reibungsfaktor geht in die Darcy-Weisbach-Gleichung ein, die den reibungsbedingten Druckverlust in der Impulsgleichung beschreibt.
Zustandsgleichung. Zur Modellierung der Kompressibilität des realen Gases bietet SIMONE eine Fülle von Zustandsgleichungen zur Auswahl. Darunter sind SGERG, GERG2004 und AGA8DC92.
Thermodynamische Gaseigenschaften. SIMONE verfügt über Verfahren zur Berechnung der spezifischen Wärmekapazität, des Isentropen-Exponenten, des Joule-Thomson-Koeffizienten und der Viskosität. Diese Parameter gehen in die Berechnung von Leitungsfluss, Verdichtung, Druckminderung und Wärmeaustausch ein.
Gasverfolgung. SIMONE verfolgt Gasparameter (chemische Zusammensetzung des Gases, physikalische Eigenschaften, benutzerdefinierte Parameter) auf dem Weg von den Einspeise- bis zu den Abnahmestellen. Die Software modelliert die Mischung von Gasen unterschiedlicher Herkunft innerhalb des Netzes.
Zustandsrekonstruktion. Die SIMONE Zustandsrekonstruktion schätzt den wahrscheinlichsten Systemzustand aufgrund der Echtzeitmesswerte und deren Nenngenauigkeiten.
Optimierung. SIMONE optimiert netzmodellweit die Kosten für die Verdichtung unter Berücksichtigung der vorliegenden technischen Grenzen. Die Software trifft optimale Einsatzentscheidungen und berechnet optimale Sollwerte für die Verdichter.
Hydratbildung. SIMONE wertet die Drei-Phasen-Gleichgewichtsbedingung für Gas, freies Wasser und Gashydrat aus. Die Software ermittelt die Rohrabschnitte, in denen sich freies Wasser (Verfolgung des Taupunktes) und Gashydrate bilden können.